Freiwilligendienst gesetzlich absichern

Freiwilligendienst gesetzlich absichern © Osnabrücker Anzeiger

Freiwilligendienst gesetzlich absichern: Neues Gutachten setzt starkes Zeichen

PRESSEMITTEILUNG des AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.

Gutachten stärkt Forderung nach gesetzlicher Absicherung des Freiwilligendienstes

Ohne das Engagement im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) oder im Bundesfreiwilligendienst (BFD) sähe es in vielen sozialen Einrichtungen in Niedersachsen düster aus. Sie sind auf die tatkräftige Unterstützung junger Menschen angewiesen – doch die Finanzierung dieser Dienste steht jedes Jahr aufs Neue auf der Kippe.

Jetzt gibt es Hoffnung für eine gesetzliche Absicherung des Freiwilligendienstes: Ein Rechtsgutachten der Bertelsmann Stiftung bringt neuen Schwung in die Debatte. Es bestätigt die Forderung vieler Trägerorganisationen nach einer verlässlichen und überjährigen Finanzierung der Freiwilligendienste – inklusive der Aufhebung bisheriger Kontingente.



Ein Jahr für die Gesellschaft – und trotzdem unsicher?

Jahr für Jahr kämpfen Träger, Einrichtungen und Verbände für den Fortbestand der Freiwilligendienste. Sie fordern Anerkennung, Wertschätzung – und vor allem Planungssicherheit. Doch stattdessen wird immer wieder über Einschnitte im Budget diskutiert.

„Die Dienste sind grundsätzlich in ihrer Existenz bedroht. In bedeutsamen Phasen müssen wir Menschen absagen und enttäuschen. Dieses Signal an Engagement, Solidarität und Menschlichkeit ist fatal – und spielt den falschen politischen Kräften in die Hände, die den Sozialstaat ohnehin zusammenkürzen wollen.“
– Anne Brandt, AWO Beratungsstelle Freiwilligendienste


Ein starkes Signal aus der Rechtswissenschaft

Das von Prof. Dr. Klaus Krebs erstellte Gutachten prüfte die Möglichkeit, einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst bundesgesetzlich zu verankern. Ergebnis: Ja, es ist machbar – und verfassungskonform. Damit könnte der Bund die Dienste rechtlich absichern und ein existenzsicherndes Freiwilligengeld ermöglichen.

„Das unterstreicht den Charakter der Freiwilligendienste als Bildungsjahr. Und: Wenn künftig Schulabgänger bundesweit ein entsprechendes Anschreiben erhalten, wäre das ein starkes Zeichen – auch im Vergleich zu einem möglichen neuen Wehrdienstgesetz.“
– Anne Brandt


Orientierung, Erfahrung, Perspektive: Das bietet ein Freiwilligendienst

Ein FSJ oder BFD ist für viele junge Menschen nach der Schule die ideale Gelegenheit, um sich zu orientieren. Wer sich fragt „Was passt zu mir?“, findet hier praktische Einblicke in soziale, pflegerische oder pädagogische Berufsfelder. Ganz nebenbei werden wichtige soziale Kompetenzen gestärkt.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Praktische Erfahrungen statt Theorie-Stress
  • 25 Seminartage zum Austausch und zur politischen Bildung
  • Gesellschaftlich hochrelevant – besonders im Hinblick auf den Fachkräftemangel

450 Einsatzstellen allein in Niedersachsen

Die AWO Weser-Ems bietet niedersachsenweit rund 450 Einsatzstellen für Freiwilligendienste – etwa in:

  • Kitas
  • Behindertenhilfe
  • Krankenhäusern und Reha-Kliniken
  • Interkulturellen Projekten
  • Pflegeeinrichtungen

Ein FSJ kann zwischen 16 und 26 Jahren absolviert werden. Beim BFD gibt es keine Altersgrenze – ab 27 Jahren sogar in Teilzeit (ab 20,1 Std.). Beim BFD sind zusätzlich Fahr- und Hausmeisterdienste möglich. Bewerbungen sind ganzjährig möglich, der Dienst startet meist im August oder September.


🌍 Über die AWO Weser-Ems

Der AWO Bezirksverband Weser-Ems ist mit über 4.000 Mitarbeitenden zwischen Nordsee und Osnabrücker Land aktiv. In rund 80 Einrichtungen werden soziale Dienstleistungen angeboten – von Pflege und Kinderbetreuung über psychosoziale Teilhabe bis hin zu individueller Beratung.

Als politischer Verband setzt sich die AWO Weser-Ems für eine demokratische, gerechte und solidarische Gesellschaft ein.

💛 Beteiligung und Spenden sind willkommen:
👉 www.awo-ol.de/Aktuelles-Presse/Spenden


🧩 Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) – Vielfalt verbindet

Die AWO ist einer der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Deutschland. Ein paar Zahlen, die für sich sprechen:

  • Über 300.000 Mitglieder
  • Mehr als 72.000 Ehrenamtliche
  • Rund 242.000 hauptamtliche Mitarbeitende

Gemeinsam gestalten sie soziale Gerechtigkeit aktiv mit – und machen den demokratischen Sozialstaat jeden Tag ein Stück lebenswerter.

🎧 Mehr über Menschen & Jobs bei der AWO gibt’s hier:
👉 Podcast & Multimedia

Wenn du dich für ein FSJ oder BFD interessierst – jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Starte dein Jahr für die Gesellschaft und erlebe, wie viel du bewegen kannst!


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