Erst hoch – jetzt rein: Haus am Schölerberg voll im Plan
PRESSEMITTEILUNG des AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V.
Rück-Umzug von Interims-Standort erfolgt im Sommer 2026
OSNABRÜCK. Am früheren Standort „Haus am Schölerberg“ entsteht derzeit eine moderne Einrichtung für Menschen mit seelischen Behinderungen – nach neuestem Stand der Umwelttechnik und den Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention. Die AWO Weser-Ems baut hier auf altem Grund eine neue Heimat für bis zu 99 Klienten.
Inhaltsverzeichnis
Der Baufortschritt: Sichtbar und spürbar

In 30 Metern Höhe weht eine rote AWO-Flagge weithin sichtbar über dem Schölerberg – zwischen zwei riesigen Baukränen wächst hier aktuell die mehrgeschossige AWO-Einrichtung zur Eingliederungshilfe.
Als vor rund zwei Jahren das bis dato abgängige „Haus am Schölerberg“ abgerissen und zum Übergang eine zweckmäßig hergerichtete Klinik in Georgsmarienhütte bezogen wurde, war die Vorfreude angesichts der bevorstehenden Wartezeit möglicherweise noch gedämpft.
Nun aber, mit freiem Blick auf die tatsächlichen Ausmaße und die besondere Architektur der künftigen Anlage, wächst auch die Begeisterung bei allen Beteiligten.
Der Bau schreitet voran – Detailplanung in vollem Gange
Derzeit werden die Fenster eingebaut, der Rohbau für die Sanitäranlagen ist in vollem Gange.
„Auch wenn es noch rund ein Jahr bis zur endgültigen Fertigstellung dauert, beschäftigen wir uns bereits intensiv mit der Detailplanung“,
so Janne Koch, Prokuristin der AWO Trialog Weser-Ems GmbH.
Sie ist regelmäßig vor Ort und steckt gemeinsam mit dem Projektteam alle finalen Optionen ab.

Nächste Schritte: Balkone, Außenanlagen, Innenausbau
Im zweiten Halbjahr werden Balkone installiert, die Außenanlagen vorbereitet – parallel dazu erfolgen Maler- und Bodenbelagsarbeiten.
„Stand jetzt erfolgt der Rück-Umzug im Juni 2026“, so Thomas Elsner, Vorstandsvorsitzender der AWO Weser-Ems,
„und was Klienten und Personal dann erwartet, ist ein enormes Upgrade zur früheren Einrichtung und der aktuellen Interimsheimat – gewissermaßen das ‚Haus am Schölerberg 2.0‘.“
Ein Zuhause mit Konzept: Wohn- und Kompetenzzentrum
Das neue Haus am Schölerberg besteht nicht nur aus einem Wohngebäude mit 99 mindestens barrierearmen Einzelappartements und großen Gemeinschaftsräumen, sondern auch aus einem zweiten, angeschlossenen Gebäude – dem Kompetenzzentrum mit zahlreichen Optionen für tages- und lebensstrukturierende Maßnahmen.
Auch die Räumlichkeiten für Mitarbeitende erfahren eine deutliche Aufwertung: modern, hell, freundlich und top ausgestattet.
„Dieser Bereich sollte keinesfalls unterschätzt werden“, sagt Michelle Möhle, Einrichtungsleitung.
„Schließlich sorgt das Team auch in zuweilen herausfordernden Situationen für wertvollen Halt und Begleitung – und verdient damit selbst natürlich auch ein Top-Umfeld.“
Technisches Highlight: Energieeffizienz mit Eisspeicher
Die mehrgeschossigen Gebäude entstehen nahezu im Passivhausstandard (KfW 40 NH). Auf fossile Energieversorgung wird vollständig verzichtet.
Ein technischer Clou:
Ein 15 Meter großer Eisspeicher mit vier Metern Tiefe im Erdreich reguliert – in Verbindung mit Photovoltaik-Anlagen und Luft-/Solarkollektoren – den Kälte-Wärme-Haushalt der Einrichtung.

„Wohin die Reise gehen wird, lässt sich beispielhaft sehr gut an unserer deutlich kleineren Wohnanlage in Sutthausen mit ebenfalls zwei Gebäuden ablesen“,
so Christoph Fehringer, kaufmännischer Vorstand der AWO Weser-Ems.
Die 2019 fertiggestellte Einrichtung in Sutthausen gilt als Vorbild.
„Auch wenn sich durch den Paradigmenwechsel in der UN-Behindertenrechtskonvention die Aufgaben für uns deutlich verändern, bleiben wir mit unserer trialogischen Ausrichtung weiterhin auf Kurs – und gestalten den Wandel gerne mit.“
🎬Ein aktuelles Video zum Schölerberg-Neubau
🎬Der Film zum Spatenstich 2024
Weitere Informationen zum Thema
Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion
Diese Grundsätze prägen das Leitbild der modernen Behindertenhilfe – und auch die Arbeit der AWO Trialog Weser-Ems GmbH.
Im Gegensatz zu Pflegeeinrichtungen werden in der Eingliederungshilfe sämtliche Unterstützungsangebote prospektiv vorgehalten, aktiv empfohlen, gemeinsam besprochen und bewertet – aber nicht ungefragt erbracht.
Menschen mit seelischen Behinderungen sollen hier in ihrem eigenen Tempo ihren Weg durchs und wieder ins Leben finden. Ziel ist die Unterstützung zur Selbsthilfe – durch Assistenz, nicht durch Vorgaben.
Die Dienstleistungen orientieren sich an der fachpolitischen Grundposition der UN-Behindertenrechtskonvention: Diese steht für gesellschaftlich verankerten Respekt, Achtung von Verschiedenheit und solidarische Hilfe. Selbstbestimmung umfasst auch das Recht auf eine selbstgewählte Lebensführung – einschließlich der Wahl extremer Lebensformen im gewissen Rahmen.
Die Wohnanlage am Schölerberg
Die Einrichtung ist eine sozialpsychiatrische Wohnanlage für Menschen mit einer wesentlichen, nachgewiesenen seelischen Behinderung.
Die Klienten leben mit den Folgen einer psychischen Erkrankung, die bereits länger als sechs Monate andauert – dazu zählen etwa Schizophrenie und wahnhafte Störungen (Psychosen), affektive Störungen (Depressionen, Manie) sowie Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (z. B. Ängste, Zwänge).
Die Bewohner erhalten personenzentrierte Assistenzleistungen, um individuelle Ziele zu verfolgen – abgestimmt im Teilhabe- bzw. Gesamtplanverfahren mit dem jeweiligen Träger der Eingliederungshilfe.
Über die AWO Weser-Ems
Der AWO Bezirksverband Weser-Ems
Mit über 4.000 Mitarbeitenden bietet die AWO Weser-Ems soziale Dienstleistungen in rund 80 Einrichtungen – von Pflege über Kinderbetreuung bis hin zu psychosozialer Teilhabe und Beratung.
Als politischer Verband vertritt sie die Interessen der Menschen in der Region und setzt sich für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ein.
👉 Spenden und Mitmachen:
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Die Arbeiterwohlfahrt (AWO)
Die AWO gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege.
Rund 300.000 Mitglieder, über 72.000 Ehrenamtliche und mehr als 242.000 hauptamtliche Mitarbeitende wirken bundesweit mit, um soziale Aufgaben zu bewältigen und den demokratischen Sozialstaat aktiv mitzugestalten.
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